Tiny House | Coburg, Germany
September 2021 //
Tiny House II Coburg, Germany
Draft: Til-Oliver Frank, Christopher Nguyen u.a. Rendering: Anders Macht
According the 2020 UN report* the building market is responsible for 38% of the global CO2 production, an immense consumption of resources of all kinds and up to 60% off the total waste production. At the same time there is a lack of affordable housing space even in rich countries and an explosion of prizes at the real estate market. Here, at the main crossing of problems the Coburg Circular Tiny House project started to take place early in 2020. Architecture students are working on ideas in studios and seminars guided by Prof. Rainer Hirth and LBA Anders Macht.
It started with a town planning studio, seminars about ecological materials and construction and reflections about comfort. The goal became to design a small unit eco-friendly fulfilling the identified requirements – a double bed, a laptop working area, a „smart“ kitchen and bath, a table to dine with two or three friends and the sofa to relax. The idea from the beginning was to build a one-to-one model in a summerschool – following the cradle to cradle principal as consequent as possible. This case study will avoid material producing CO2 like concrete lime etc, using renewable building material instead like straw, clay, timber etc. and reused building materials where ever possible – windows for instance token from demolished buildings. The CTH works autonomous – with a high performance PV generator and energy storage supplying all the necessary energy. So it’s a crossing off absolute low-tech for the construction and high-tech for the HVAC. An additional challenge is the very limited budget – to come up with an inexpensive case study with a good energy performance. The CCT will work as a faculty guest house over a period of five years, energy monitored and then dismantled and put back on the building market (PV panels, energy storage) Clay and straw will be plowed down by the nearby farmer who supplied it.
*„Global Status Report for Buildings and Construction of the Global Alliance for Buildings and Construction (GlobalABC)“
September 2021 //
Tiny House II Coburg, Germany
Nach einem UN Report von 2020[1] ist der Bausektor global für 38 % aller CO2 Emissionen verantwortlich; für einen immensen und ständig wachsenden Ressourcenverbrauch und z.B. in Deutschland für rund 55 % allen Abfalls [2]. Gleichzeitig gibt es einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum und explodierende Preise auf dem Immobilienmarkt. An diesen Kreuzungspunkt setzt sich das Tiny Haus Projekt. Erste Überlegungen und Vorbereitungen begannen im November 2020, seit Februar 2021 arbeiten über 20 Architektur Studierende der Hochschule Coburg unter der Leitung von Prof. Rainer Hirth, LBA Anders Macht und weitere Kollegen der Hochschule daran.[3]
Das Projekt begann mit städtebaulichen Vorentwürfen; parallel dazu wurde sich seminaristisch sehr kritisch mit städtischem Flächen- und Ressourcenverbrauch auseinander gesetzt. Potential für TH’s wird vor allem in der Nachverdichtung, der Nutzung von Resträumen und Zwickelflächen, sowie der Doppel- oder Nachnutzung von Verkehrs-, Park- und Brachflächen gesehen.
Bauliches Projektziel ist ein umweltfreundliches Circular Tiny House (CTH) – ohne CO2 emittierende Baustoffe und mineralische Bindemittel wie Beton, Gips o.ä sondern fast ausschließlich aus nach-wachsenden Materialien wie Stroh oder Holz errichtet. Zum Einsatz kommt geschädigtes „Käferholz“, Lehm und Bauteile in Wiederverwendung. Die Fenster etwa wurden in einer Baustoffbörse eines nahegelegenen Abbruchs geborgen. Auch die Anwendung des Cradle to Cradle Prinzips war vorgegeben, d.h. die Vorgabe des Zirkulären Bauens, also der weitgehenden Zerlegbarkeit und dem Wiedereinsatz von Bauteilen im Bausektor nach Ende des Nutzungszeitraums – hier eine Projektlaufzeit von 5 Jahren.
Das Raumprogramm der optimierten Wohneinheit wurde in dem CTH Entwurfs Studio erarbeitet: Platz für ein Doppelbett, mind. ein Laptop Arbeitsplatz, eine „Smart Kitchen“ und ein Bad, den Platz um mit drei Freunden zu essen, ein Sofa zum entspannen, sowie der notwendige Stauraum. Das CTH soll als Gästewohnung der Fakultät Design mit einem semesterbezogenen Nutzungszeitraum vom 15.03. – 01.12. genutzt werden.
Das CTH wird energetisch autonom arbeiten und seinen gesamte Energiebedarf durch die Sonne decken. Zwölf PV Paneele bedecken das gesamte Dach und laden einen 9,6 kWh Stromspeicher, der Energie für Heizung, Warmwasser und Geräte bereitstellt. In Zeiten mit einem solaren „Überangebot“ soll das kostenlose Laden von E-Bikes angeboten werden.
Der U – Wert der 35 cm starken Stromwände liegt mit 0,12 W/m2 K unter den Anforderungen eines Passivhauses, der Heizenergiebedarf ist damit sehr gering. Die notwendige Wärme wird über eine elektrische Strahlungsheizung im Lehmputz eingebracht, der notwendige Luftwechsel durch einen Einraum Lüfter mit Wärmerückgewinnung sichergestellt.
Case Study II M = 1:1 Modell
Ein flankierendes Ziel ist die kostengünstige Bauweise – die, angesichts des sehr geringen Budgets, auch eine Notwendigkeit ist. Bei der Auswahl der Konstruktionen und Materialien waren neben den zirkulären auch Kostenaspekte und die Umsetzung im Selbstbau entscheidende Kriterien. In einer Summerschool im September 2021 wird ein 1:1 Modell auf dem Campus der Fakultät Design der Hochschule Coburg errichtet.
Über einen Zeitraum von mind. fünf Jahren wird ein Monitoring laufen um die Annahmen zu verifizieren. Nach Ende der Mess- und Nutzungszeit wird das Gebäude rückstandsfrei demontiert. Das Stroh wird von dem liefernden Bauen untergepflügt, verwendbare Bauteile wieder in den Markt gebracht. Ein Abbruchhammer wird nicht benötigt, im idealen Fall bleiben keine Reste.
[1] Global Status Report of the Global Alliance for Buildings and Construction (GlobalABC) 2020
[2] https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/Abfallwirtschaft/_inhalt.html#sprg229182
[3] Prof. Dr. Bernd Hüttl, Prof. Friedemann Zeitler, Prof. Dietmar Kirsch u.a.